Vermögensaufbau

Die Suche Nach Rentabilität: Warum Dies Dein Vermögen Vernichten Wird

Die Suche Nach Rentabilität: Warum Dies Dein Vermögen Vernichten Wird

„Rentabilität“ (und die Suche danach) ist zweifellos ein sehr häufig erwähntes Thema zwischen Anlegern. Schließlich wird der „Erfolg“ des Anlegers immer anhand dieser Variablen gemessen.

Hier in diesem Post soll genau diese ungebremste Suche nach Rentabilität entmystifiziert werden, und zeigen, dass man sich lediglich darauf konzentrieren soll, „gute“ Investitionen langfristig zu halten.

Warum das? Ganz einfach: Wie bereits in diesem anderen Post erläutert, führt die Suche nach Rentabilität eigentlich nur zu ihrer Verringerung, durch die Umschichtung deines Eigenkapitals, weil dies wiederum mehrere verbundene Kosten verursacht (Steuern, Spreads, Gebühren, usw.). Man muss auch erkennen können, dass Market-Timing gar nicht möglich ist.

Es wird immer eine bestimmte Investition geben, die im Vergleich zu den anderen eine höhere Rentabilität (in einem bestimmten Zeitraum) aufweist.

Dies kann aber nicht vorhergesehen werden. Und genau bei dem Versuch, die Zukunft vorherzusehen, wird die Umschichtung von Investitionen eintreten, bei der der Anleger nur verlieren kann.

Du sollst beim Investieren deines Geldes nicht an „Rentabilität“ denken. Konzentriere dich (mit Überzeugung) auf die Auswahl guter Vermögenswerte und vergesse die Variable „Rentabilität“ in deiner Analyse. Du hast keine Möglichkeit zu wissen, was in 20 oder 30 Jahren passieren wird. Und das ist genau der Zeitraum, in dem das „Warten auf Rentabilität“ sich normalerweise verwirklicht.

Buy and Hold mit der Coca-Cola Aktie

Nehmen wir zum Beispiel die Kursentwicklung einer Aktie, die wesentlich zur Bereicherung von Warren Buffett beigetragen hat: die Coca-Cola Company.

Kursentwicklung der Coca-Cola Aktie von Januar 1962 bis Dezember 2018 auf logarithmische Skala

Kursentwicklung der Coca-Cola Aktie von Januar 1962 bis Dezember 2018 auf logarithmische Skala. Bildquelle: Macrotrends

Wir können ganz einfach dadurch beobachten, dass Coca-Cola zwei große Perioden hatte, wo der Aktienpreis sich nur seitwärts bewegt hat: eine zwischen Dezember 1972 und Januar 1982 (ca. 10 Jahre lang) und die andere zwischen Juli 1998 und Dezember 2010 (ca. 12,5 Jahre lang).

Zwischen diesen beiden großen Zeiträumen, in denen es keine „Rentabilität“ gab, betrug der Kursgewinn in einem Zeitraum von etwa 16 Jahren rund 6.209%. Nicht schlecht!

Warren Buffett sucht nur nach Unternehmen, die einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil aufweisen, und diese Eigenschaft sah er an Coca-Cola. Mitte 1988 kaufte er seinen Anteil an diesem Unternehmen (6,2% der gesamten Marktkapitalisierung, was keine Kleinigkeit ist).

Ein weiterer Blick auf das obige Bild zeigt, dass Coca-Cola im Jahr 1988 bereits mit der Steigerungsbewegung seiner Aktien begonnen hatte. Aber selber die Investoren die durch die zwei langen „unprofitablen“ Perioden + Kursteigerungsperiode ihre Investitionen gehalten haben (insgesamt 38,5 Jahre), haben sicherlich nichts zu beanstanden.

Warum verkauft Warren Buffett seine Coca-Cola-Aktien nicht, um „seine Gewinne zu realisieren“?

Man könnte fragen: Wenn Warren Buffett seit Jahren so eine hohe Aufwertung seiner Coca-Cola-Aktien durch Buy-and-Hold erfahren hat, warum verkauft er sie nicht, um einen Gewinn von mehreren Milliarden Dollar zu realisieren?

Er verkauft diese Aktien nicht, weil er versteht, was es bedeutet, ein Anteilseigner eines Unternehmens zu sein. Es gibt keinen Grund, eine Beteiligung an einem Unternehmen zu verkaufen, das konsistente Gewinne, Schulden unter Kontrolle und starke freie Cashflows aufweist.

Als Anteilseigner erfolgt die Kapitalrendite normalerweise (nur) auf lange Sicht. Sicher ist Warren Buffett keineswegs besorgt, dass seine Coca-Cola-Investition seit mehreren Jahren praktisch nur „seitwärts“ bewegt hat. Er verschiebt so weit wie möglich die Realisierung des Gewinns (als Kapitalgewinn) und die Steuerzahlung darauf (was auch einer der großen Vorteile derjenigen ist, die nach der Buy-and-Hold-Philosophie investieren).

Und selbst wenn er seine Aktien verkaufen würde, müsste er das Geld nicht einfach wieder in andere Unternehmen investieren? Dies führt wiederum zu einer anderen Frage: Wieso sollten wir eine Beteiligung an einem Unternehmen verkaufen, das einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil hat?

Genau hier ergibt sich eine wichtige Schlussfolgerung für den Anleger, der langfristige Vision hat (der also versteht, was es eigentlich ist, ein Anteilseigner zu sein):

Der Anteilseigner beabsichtigt, sich zu immer höheren Preisen an guten Unternehmen zu beteiligen

Wenn man versteht, dass kurzfristige Kursbewegungen keinen großen Einfluss auf den Vermögensaufbau durch eine Buy-and-Hold-Philosophie haben und ausgehend davon, dass man jeden Monat seine Ersparnisse investiert, ist der Kaufpreis für einen (echten) Anteilseigner nicht wichtig.

Auf diese Weise macht es dem Anteilseigner nichts aus, immer höhere Anteile von Unternehmen zu erwerben, selbst wenn dieser Preis nicht aufhört zu steigen. Dies liegt daran, dass der Anteilseigner keinen Investitionszeitraum festlegt.

Buy and Hold mit verschiedenen Unternehmen – Es gibt nicht sowas wie „höhere Rentabilität“

Die Grundidee, die durch diesen Post geprägt werden muss, ist folgende: Es gibt keine „Suche nach Rentabilität“. Du kannst diese Variable in der Formel zum Reich werden nicht steuern, aber es liegt voll in deiner Verantwortung, an deinen Investitionen einen langfristigen Fokus zu halten.

Schauen wir die Kursentwicklung von Aktien einiger guter Unternehmen unter verschiedenen Zeiträumen und unter Berücksichtigung des Enddatums der Analyse als 30. September 2018:

Suche nach Rentabilität - Kursgewinne Aktien Analyse Buy and Hold

Analyse von Kursgewinnen einiger Aktien über verschiedene Haltedauer – Enddatum: 30. September 2018

Kurzfristig gibt es keinen einheitlichen Trend. Einige Aktien steigen, andere fallen. Aber je länger der analysierte Zeitraum ist, desto höher sind die beobachteten Aufwertungen (wobei man im Hinterkopf halten muss, dass Aktienpreis auf lange Sicht einfach nur dem Nettogewinn folgt).

Offensichtlich erzielten die Investitionen in Unternehmen wie L’Oreal und Basf im Vergleich zu Unilever und British American Tobacco höhere Erträge für ihre Aktionäre. Dies macht diese beiden britischen Unternehmen jedoch nicht zu „schlechten Investitionen“. Das investierte Kapital durch fast 5x in den letzten 15 Jahren zu multiplizieren ist natürlich nicht schlecht!

Es gibt keine Möglichkeit, die Zukunft vorherzusagen. Du kannst nicht wissen, ob die Aktie (oder irgendein anderer Vermögenswert, in den du investiert hast) über einen längeren Zeitraum sich seitwärts bewegt oder sogar fällt. Genau aus diesem Grund ist es extrem wichtig, von deinen Investitionsentscheidungen überzeugt zu sein und nur langfristig mögliche Gewinne zu erwarten.

Fazit

  • Achte bei deinen Investitionen nicht auf Rentabilität. Du hast keine Möglichkeit, die zukünftige Entwicklung des Marktpreises deiner Vermögenswerte vorherzusagen. Je häufiger du Vermögenswerte kaufst und verkaufst, desto geringer wird dein Eigenkapital.
  • Wenn du keine Investitionszeitraum für dein Eigenkapital festlegst, kannst du dich bequemer auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: die Qualität (oder Wertigkeit) deiner Vermögenswerte, ohne an Preis denken zu müssen.
  • Wenn du deine Investitionsentscheidung auf lange Sicht setzt, musst du sicherstellen, dass kurzfristige Schwankungen (die sicherlich und häufig eintreten werden) deine Überzeugung nicht beeinträchtigen können.

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