Vermögensaufbau

Studie Über Buy and Hold Guter Unternehmen im Vergleich mit dem S&P 500-Index

Die Auswahl guter Unternehmen lohnt sich!

Studie Über Buy and Hold Guter Unternehmen im Vergleich mit dem S&P 500-Index

In diesem Artikel möchte ich kurz zeigen, wie die Auswahl guter (hochwertiger) Wertpapiere in Kombination mit einer Buy and Hold Strategie sehr gute Ergebnisse liefern kann.

Um meinen Standpunkt zu beweisen, brauche ich einen Benchmark. Wir werden für dieses Studium den S&P 500-Index verwenden, da die durchschnittliche Rendite der vergangenen Jahre dieses Indexes weltweit von vielen Investoren als sehr hoch anerkannt ist.

Das Problem beim Versuchen, „den Markt zu schlagen“

Bevor ich mit dem Thema dieses Artikels fortfahre, mache ich hier sehr deutlich, dass der Kleinanleger sich keine Sorgen machen sollte, „den Markt zu schlagen“.

Gerade beim Versuch, den Markt zu schlagen, verlieren die Anleger am Ende viel Geld. Die Tatsache, dass es einen Vergleichspunkt gibt, der eine bessere Rendite ergibt, gibt dem Kleinanleger die Vorstellung, dass er etwas falsch macht und sein Portfolio umschichten sollte, um seine Rentabilität zu erhöhen.

Jetzt zur Studie…

Um die Buy and Hold Strategie von guten Unternehmen mit dem S&P 500-Index zu vergleichen, wurde die Webseite MarketInOut.com verwendet.

Die MarketInOut.com ist eine Webseite, die über mehrere Werkzeuge zum Studium und Bewertung von Aktien verfügt. Eines der Werkzeuge (welches kostenlos ist, aber mit Einschränkungen) heißt Strategy Backtest.

Das Werkzeug Strategy Backtest ermöglicht es, die Entwicklung eines Aktienportfolios über die Zeit (in der Vergangenheit) zu simulieren. Dazu muss man einfach die Kauf- und Verkaufsbedingungen der Aktien eintragen.

Wie bereits erwähnt, erlaubt die freie Version des Werkzeugs nicht viele Optionen für Bedingungen zur Auswahl, insbesondere für diejenigen, die technische oder Preiskennzahlen vermeiden möchten.

Kaufbedingungen

Die Kaufbedingungen für das simulierte Portfolio wurden wie folgt definiert:

  1. Ergebnis pro Aktie größer als 0 (Unternehmen muss lukrativ sein);
  2. Verschuldung / Eigenkapital unter 0,3 (Unternehmen muss geringe Verschuldungsgrad aufweisen);
  3. Zinsdeckungsfaktor größer als 20 (Schuldzinsen muss sehr geringe Belastung auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens aufweisen).

Das heißt, die einzigen Filter für den Aktienkauf in diesem simulierten Portfolio sind die Schulden unter Kontrolle zu haben und einen Gewinn zu erzielen. Das scheint vernünftig zu sein, oder?

Du sollst auch beachten, dass keine technische oder Preiskennzahlen (KGV, KBV, usw.) verwendet wurden. Es ist also ein Portfolio, dass „gute“ Unternehmen priorisiert und das Wichtigste dabei: unabhängig vom Preis.

Verkaufsbedingungen

Die Regeln für den Verkauf von Aktien wurden wie folgt definiert:

  1. Ergebnis je Aktie (Durchschnitt der letzten 5 Jahre) weniger als 0.

Um Aktien des simulierten Portfolios zu verkaufen, ist die einzige festgeschriebene Regel also ganz einfach: Das Unternehmen erleidet Verluste. Diese Verluste sollen aber nicht „isoliert“ sein, sondern etwas mit einer gewissen Regelmäßigkeit in den letzten 5 Jahren.

Zusätzliche Regeln für die Simulationsabgrenzung

Die zusätzlichen Regeln für den Portfolioaufbau und Simulationsabgrenzung sind folgende:

  1. Aktien mit höheren durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen werden bei dem Aktienkauf bevorzugt;
  2. Es wurde keinen spezifischen Aktienmarkt (Börse) definiert. Es besteht deswegen die Tendenz, dass das Portfolio stark an der NYSE und NASDAQ konzentriert ist (aufgrund der Regel Nr. 1);
  3. Gebühr für jeden Kauf / Verkauf von Aktien: 2 US Dollar;
  4. Anzahl an Unternehmen im Portfolio: begrenzt auf 200;
  5. Das Anfangskapital beträgt 50.000 US Dollar, wobei die maximale Investition in einem Unternehmen auf 300 US Dollar begrenzt ist (0,6% des Gesamtkapitals, um eine gute Verwässerung des Portfoliorisikos zu ermöglichen).

Ergebnis der Simulation

Das Ergebnis des simulierten Portfolios (Kennlinie Equity, auf blau) ist in der folgenden Grafik im Vergleich zum S&P 500-Index dargestellt:

Simulation Buy And Hold Vergleich S&P 500 Index

Simulationsergebnis einer Buy and Hold Strategie guter Unternehmen anhand der Webseite MarketInOut.com

Der Zweck dieser kleinen Studie ist nicht zu sagen, dass es eine „definierte Strategie“ gibt, die gute Renditen in der Zukunft garantiert. Die Auswahl guter Unternehmen, um Anteilseigner zu werden, ist eine Kunst, keine exakte Wissenschaft, die irgendwie „systematisiert“ werden kann.

Beachte auf dem Ergebnisbild, dass im gesamten analysierten Zeitraum (18 Jahre) 971 Operationen zum Kauf und Verkauf von Aktien in diesem simulierten Portfolio durchgeführt wurden. Dies ist eine sehr hohe Anzahl für ein echtes Buy and Hold-Portfolio.

Diese hohe Anzahl von Kauf- und Verkaufsoperationen zeigt auch, dass einige Unternehmen wahrscheinlich nur für einen sehr kurzen Zeitraum profitabler waren, bevor sich die Lage wieder verschlechtert hat.

Das ist bereits erwartet und wird wahrscheinlicher, je höher die Anzahl an Unternehmen, in denen man eine Beteiligung hat. Je höher die Anzahl an Unternehmen im Portfolio, desto niedriger ist aber das Risiko.

Was du aus dieser Simulation lernen kannst

Das Ergebnis des simulierten Portfolios bestätigt aber die Hauptpunkte, die ich hiermit beweisen wollte:

  1. Konzentriere dich auf die Auswahl guter Unternehmen für dein Portfolio. Selbst wenn sich einige von ihnen verschlechtern, vermeidest du die Suche nach „durchschnittlichen“ oder „schlechten“ Unternehmen (oder sogar Turnaround-Aktien), die sehr „billig“ sind. Die Suche nach Kursschnäppchen ist genau das Verhalten, das dich davon abhält, ein hohes Vermögen aufzubauen.
  2. Du wirst im Laufe der Jahre deinen Anteil einiger Unternehmen verkaufen müssen. Das ist aber normal. Durch die Erhöhung der Anzahl der Unternehmen im Portfolio verringerst du dein Risiko, damit du dich auf das langfristige Wachstum deines Eigenkapitals konzentrieren kannst.
  3. Mit insgesamt 200 Unternehmen, die im simulierten Portfolio nahezu gleich verteilt sind, kommt man zum Schluss, dass eine hohe Diversifikation die Renditen nicht verringert. Zu Vergleichszwecken ist der S&P 500 stark in den Unternehmen mit dem höchsten Marktwert konzentriert.

Eine deteillierte Auswahl und sorgfältiges Studium der einzelnen Unternehmen kann noch bessere Ergebnisse bringen

Als Schlussfolgerung einige Punkte müssen noch erwähnt werden:

– Eine gute Analyse von Unternehmen beinhaltet einige weitere Punkte neben der Schuldenkontrolle. Es reicht nicht aus, die Schulden unter Kontrolle zu haben (oder gar keine Schulden aufzunehmen), wenn zum Beispiel die jährlichen Ergebnisse keine Konsistenz zeigen oder das Unternehmen ein ständig schlechtes Bild bei seinem Cashflow hat.

– Selbst gute Unternehmen müssen schlechte Zeiten durchgehen. Insbesondere während Finanzkrisen werden fast alle Unternehmen rote Zahlen schreiben. Du sollst immer die Bilanzen der Unternehmen, von denen du Anteilseigner bist, lesen, um die Begründung für die schlechten Ergebnisse nachvollziehen zu können und den Erholungsplan des Managements zu überwachen.

Trotz aller Einschränkungen war es möglich, eine gute Entwicklung des Eigenkapitals des simulierten Portfolios zu erreichen, die in 18 Jahren bei einer Rendite von ca. 1200% deutlich über dem S&P 500-Index lag.

Betrachtet man alle möglichen „Verbesserungen“, die bei einer genaueren Analyse der Finanzberichte der einzelnen Unternehmen (wie hier, hier und hier erklärt) berücksichtigt werden sollen, kommen wir zur Schlussfolgerung, dass die Auswahl guter Unternehmen für den Portfolioaufbau eine Gewinnstrategie ist, solange man eine langfristige Vision hat.

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